Leitungswasserschäden: kleine Risse mit großer Wirkung
Rund eine Million Leitungswasserschäden werden den deutschen Versicherern jährlich gemeldet. Hat sich das Wasser erst im Gebäude ausgebreitet, sind hohe Folgeschäden vorprogrammiert. Letztlich kann auch die Wohnqualität durch die dann notwendigen Trocknungsmaßnahmen massiv beeinträchtigt werden. Gänzlich verhindern lassen sich Leitungswasserschäden zwar nicht, allerdings kann man das Risiko und auch die Folgeschäden erheblich verringern.
Zu den häufigsten Ursachen von Leitungswasserschäden zählt das Alter der Leitungsrohre. Viele Hauseigentümer sind sich gar nicht bewusst, dass die Leitungen ganz normal verschleißen wie andere Gebrauchsgegenstände. Die maximale Haltbarkeit von Trinkwasserleitungen liegt bei etwa 30 bis 50 Jahren. Oft treten auch Risse in den Leitungssystemen auf, wenn es im Winter frostig ist. Der Grund: Beim Gefrieren vergrößert sich das Volumen des Wassers um rund zehn Prozent, die Rohre können dem erhöhten Druck oft nicht standhalten. Der Schaden fällt aber häufig erst auf, wenn die Temperaturen wieder steigen und die gefrorenen Leitungen auftauen. Betroffen sind neben Trinkwasserleitungen häufig auch Heizungsrohre, -kessel oder Boiler.
Heizen hilft
Gibt es Risse in den Leitungen, bleiben Wasserschäden oft nicht aus. Daher gilt es, die Wasserzuleitung sofort abzusperren und den Hahn zu öffnen, so dass der Überdruck entweichen kann. Außerdem ist es wichtig, dass der Raum gut beheizt ist und regelmäßig gelüftet wird. Nur so kann sich die Feuchtigkeit verflüchtigen. Im Schadensfall sollte man gegebenenfalls Fotos der entstandenen Schäden machen und zeitnah seinen Versicherer informieren. Dieser kann dabei helfen, örtliche Spezialisten für Trocknungs- und Sanierungsmaßnahmen zu finden und unterstützt Kunden bei der Organisation der Instandsetzungsarbeiten.
Schäden am Hausrat ersetzt in der Regel die Hausratversicherung, sind aber nur dann komplett abgedeckt, wenn notwendige Vorsorgemaßnahmen getroffen wurden. Dazu gehört z. B., die Räume immer ausreichend zu heizen.
Elektrische Absperrventile beugen vor
Indem man die Rohre im Haus warm hält, kann man Wasserschäden vorbeugen. Wichtig ist es, auch an Räume zu denken, die selten benutzt oder beheizt werden.
Ist eine längere Abwesenheit geplant, empfiehlt es sich, die Trinkwasserzuleitung abzusperren. Denn ist über Wochen niemand in der Wohnung, kann Wasser austreten, ohne dass es jemand bemerkt. Helfen können auch elektrische Absperrventile, die den Wasserfluss stoppen. Optimal ist hierbei eine Kombination aus manueller und automatischer Funktion. Damit lässt sich das Wasser manuell abschalten, wenn man die Wohnung verlässt. Über einen Messmechanismus im Ventil wird das Wasser aber auch automatisch abgesperrt, wenn davon zu viel durch die Leitung fließt.
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